Demokratzer

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Der Podcast des Polit-Forum Bern

Ep. 42 - Gaea Schoeters

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Die belgische Schriftstellerin, Drehbuchautorin, Journalistin und Librettistin Gaea Schoeters unterrichtet aktuell im Rahmen der Friedrich-Dürrenmatt-Gastprofessur für Weltliteratur ein Seminar zum Thema „Form und Engagement in Literatur und Oper im 20. und 21. Jahrhundert”. In ihren Werken experimentiert sie mit unterschiedlichen Formen, schreibt Romane, Kinderbücher und Opern, sowie für verschiedene Zeitungen und Magazine. Sie interessiert sich für den Dialog mit dem geltenden Kanon und ist Teil des Schriftstellerinnen-Kollektives FixDit, das sich für mehr Vielfalt in der Literaturwelt einsetzt.

Im Gespräch mit Ann-Kathrin Rothermel (Institut für Politikwisssenschaft, Universität Bern; u.a. PostDoc im Horizon Europe Projekt «UNTWIST: policy recommendations to regain «losers of feminism» as mainstream voters») spricht Gaea Schoeters im Rahmen der Reihe „Zu Gast in Bern“ über kulturelle und politische Aspekte neuer Männlichkeitskriterien, Extremismus, antifeministischen Bewegungen sowie die Rolle, Repräsentation und Macht von Frauen in Gesellschaft, Kunst und Politik.

Ep. 41 - Wehrhafte Demokratie: Autoritäre, Rechtspopulisten und Frauenrechte

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Seit einiger Zeit lässt sich beobachten, dass in vielen Ländern Frauenrechte wieder unter Druck geraten. Frauen verlieren das Recht, über ihren eigenen Körper zu bestimmen, oder ihr Zugang zu Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe wird eingeschränkt. Hinter diesen Entwicklungen stehen oft autoritäre Regimes, denen Gleichstellungspolitik ein Dorn im Auge ist. So versprach auch der amtierende US-Präsident, Männern ihre Vormachtstellung wieder zurückzugeben – mit der Begründung, Feminist:innen hätten ihnen Rechte «weggenommen».

Rechtspopulistische Parteien instrumentalisieren das Thema Frauenrechte für ihre eigenen Zwecke. Sie berufen sich beispielsweise auf den Schutz der Frauen vor sexueller Gewalt, wenn es ihrer migrationskritischen Agenda dient. Oder sie fordern mehr Anerkennung für Haus- und Pflegearbeit – allerdings nicht mit dem Ziel, Gleichstellung zu fördern und strukturelle Faktoren anzugehen, sondern um die traditionellen Geschlechterrollen zu stärken.

An der Veranstaltung wollen wir daher folgende Fragen angehen:

Wie kann man diese Rückschritte erklären?
Wie wird Antifeminismus gezielt als politisches Mittel eingesetzt?
Welche Verbindungen bestehen zwischen rechtspopulistischen, islamistischen oder frauenfeindlichen Gruppierungen wie der Incel-Bewegung?
Warum unterstützen auch Frauen politische Akteure, die offen gegen Frauenrechte auftreten?
Und wie können sich feministische Bewegungen – gemeinsam mit Männern – weltweit besser vernetzen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken?
Podiumsdiskussion mit:

➡️ Magdalena Breyer, Postdoktorandin am Fachbereich Politikwissenschaft der Universität Basel
➡️ Lisa Frisch, Projektpartnerin Sotomo, Geschäftsleiterin geschlechtergerechter.ch
➡️ Tobias Ginsburg, Schriftsteller, Journalist und Regisseur
➡️ Nesa Zimmermann, Schweizerisches Institut für feministische Rechtswissenschaft und Gender Law, Assistenzprofessorin Rechtsfakultät Universität Neuenburg

Moderation: Sarah Bütikofer, Politologin und Herausgeberin DeFacto.

Ep. 40 - KI und Demokratie: Faire und transparente KI – (wie) geht das?

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Immer mehr Prozesse und Aufgaben sollen durch Künstliche Intelligenz (KI) schneller und effizienter gestaltet werden. Doch dabei können demokratische Grundrechte in Gefahr geraten. Das ist z.B. dann der Fall, wenn KI bei der Polizeiarbeit, im Sozialwesen, in Anstellungsverfahren oder bei der Vergabe von Krediten mitentscheidet. Weiter benötigen Entwicklung und Betrieb von KI-Modellen enorme Wasser- und Energiemengen. Millionen von Arbeiter:innen trainieren die Modelle oft unter ausbeuterischen Bedingungen. Seit Jahren fordern KI-Ethiker:innen, dass Fairness und Transparenz bei der Entwicklung und Anwendung von KI-Systemen gewährleistet sein müssen. Doch wie sieht faire, transparente und vertrauenswürdige KI in der Praxis aus?

Was bedeutet (fehlende) Transparenz für das Vertrauen in KI? Was sind die Risiken, wenn nicht klar ist, wie KI funktioniert? Wie und von wem soll die Herstellung und der Einsatz von KI-Systemen kontrolliert und reguliert werden? Und was braucht es, damit Menschenrechte, Fairness und Nachhaltigkeit von der Entwicklung bis zur Anwendung von KI-Technologien berücksichtigt werden?

Podiumsdiskussion mit:
➡️ Estelle Pannatier, Policy Managerin bei AlgorithmWatch CH
➡️ Thilo Spinner, Research Engineer, IVIA Lab an der ETH Zürich
➡️ Livia Walpen, Senior Policy Advisor, Bundesamt für Kommunikation

Moderation: Rafael von Matt, Bundeshausredaktor SRF

Ep. 39 - Initiative, Referendum, Bevölkerungsrat? [Podcast zur Ausstellung «Ausgeloste Bevölkerungsräte»]

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Aus technischen Gründen konnten wir nicht das gesamte Gespräch «Initiative, Referendum, Bevölkerungsrat?» aufnehmen. Auch die Tonqualität entspricht nicht unserem üblichen Standard – wir bitten um Verständnis.

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In der Schweiz wird direktdemokratische Mitbestimmung geschätzt, dennoch fühlen sich viele von der Politik ausgeschlossen. Bevölkerungsräte – ausgeloste Gremien aus der Bevölkerung – könnten neue Wege der Beteiligung eröffnen. Sie ermöglichen informierte, lösungsorientierte Diskussionen und stärken langfristig das Vertrauen in politische Prozesse. In Ostbelgien läuft bereits ein Pilotprojekt mit dauerhaftem Bevölkerungsrat – wäre so etwas auch in der Schweiz denkbar?

Podiumsgäste:

➡️ Céline Colombo, Kanton Zürich
➡️ Nicole De Palmenaer, Bürgerdialog Ostbelgien
➡️ Nenad Stojanović, Universität Genf / Zentrum für Demokratie Aarau

Moderation: Rafael von Matt, SRF

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Weitere Podcasts: https://www.polit-forum-bern.ch/demokratzer

Ep. 35 - Reproduktive Gerechtigkeit für geflüchtete Frauen: Wie ist die Situation in Kollektivunterkünften?

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Das Konzept der «Reproduktiven Gerechtigkeit» verbindet soziale Gerechtigkeit mit reproduktiver Gesundheit. Zentral sind dabei folgende Rechte: Das Recht, keine Kinder zu bekommen und gesicherten Zugang zu Verhütungsmitteln zu haben. Das Recht, Kinder zu bekommen. Das Recht, die eigenen Kinder in einer sicheren und gesunden Umgebung aufzuziehen. Der Zugang zu diesen Rechten ist für geflüchtete Frauen, insbesondere in Kollektivunterkünften, erschwert und wird durch die Asylstrukturen beeinflusst: Wie wird in der Schweiz mit frauengesundheitlichen Bedürfnissen von geflüchteten Frauen umgegangen? Welche Erfahrungen machen geflüchtete Frauen in Kollektivunterkünften in Bezug auf Gesundheitsversorgung und Familienplanung? Wie kann der Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheitsversorgung verbessert werden? Welche strukturellen Änderungen braucht es für mehr reproduktive Gerechtigkeit im Asylkontext?

Input von Milena Wegelin (wissenschaftliche Mitarbeiterin Berner Fachhochschule) zum Forschungsprojekt «REFPER. Reproduktive Gesundheit – die Perspektive geflüchteter Frauen in der Schweiz»

Podiumsdiskussion mit:
- Sarah Chinwe Chukwuma, Juristin
- Maria Furrer, ehem. Fachmitarbeiterin im Bereich Sexualität und Gesundheit Aidshilfe Bern
- Rita Hofstetter, Kollektivunterbringung Heilsarmee
- Fatma Leblebici, Co-Forscherin der REFPER-Studie

Moderation: Stefanie Schüpbach, Stv. Leiterin des Polit-Forum Bern und Kuratorin des Demokratie-Turms

Ep. 34 - Bevölkerungsräte als politische Bildung? [Podcast zur Ausstellung «Ausgeloste Bevölkerungsräte»]

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Bevölkerungsräte ermöglichen zufällig ausgewählten Bürger:innen, sich aktiv an politischen Entscheidungen zu beteiligen. Teilnehmende berichten oftmals von bereichernden Erfahrungen durch den Austausch mit andersdenkenden Menschen. Wie wirken sich solche Räte auf die Teilnehmenden und die Gesellschaft aus? Fördern sie das politische Bewusstsein und die demokratische Kompetenz? Welche Effekte gibt es bei jenen, die nicht direkt beteiligt sind? Und können sie das Vertrauen in demokratische Prozesse stärken?

Die Veranstaltung stellt diese und weitere Fragen zur Diskussion und beleuchtet die Potenziale von Bevölkerungsräten für die politische Bildung und die Demokratie.

Podiumsdiskussion mit:

- Katja Breitenmoser, Co-Gründerin und Co-Inhaberin von e7
- Michel Dängeli, Dozent an der PH Bern, Institut Primarstufe
- Rolf Gollob, Mitglied der Schweizer UNESCO Kommission und Experte für allgemeine Bildungsfragen, spezialisiert auf Demokratie- und Menschenrechtsbildung

Ep. 33 - Superwahljahr 2024: Bruno Kaufmann über Vertrauen und Verlieren

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Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung war in diesem Jahr aufgerufen, ihre Stimme abzugeben: In fast 80 Ländern fanden nationale Wahlen statt. Diese sind zentrale Ereignisse in Demokratien.

Mit unserer Ausstellung «Superwahljahr 2024: Die halbe Welt wählt» haben wir das globale Wahlgeschehen an unserer Demokratie-Bar in den Fokus gerückt. Zum Abschluss werfen wir einen umfassenden Blick auf die vielen Wahlen und beleuchten dabei wichtige Themen, die viele der Wahlereignisse prägen: die Wahlbeteiligung, das Vertrauen in Wahlen und die Folgen der grossen Niederlagen-Serie für Bisherige.

Bruno Kaufmann (Globaler Demokratiekorrespondent, swissinfo) hat viele der diesjährigen Wahlen vor Ort mitverfolgt und gibt um 18:00 einen Input (Online-Zuschaltung) zu Dynamiken, die sich in allen Wahlen 2024 abbilden. Im Anschluss folgt ein offener Austausch mit den Bargästen.

Über diesen Podcast

Demokratie bedeutet Austausch von Erfahrungen, Perspektiven und Argumenten. Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Erfahrungen, Expert:innen und Politiker:innen kommen zu Wort. Die Gespräche – meist live im Polit-Forum Bern durchgeführt - gelten politischen Themen «am Puls der Zeit», sie beleuchten unsere Demokratie und ihre Weiterentwicklung – auch wenn es manchmal kratzt.

von und mit Polit-Forum Bern

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